Mit dem "Roßbacher Mockel" unterwegs

Wilfried Rettig, Minden
Das Vogtland-Jahrbuch 2002, Vogtländischer Heimatverlag Neupert Plauen

August 1939. Familie Schlosser aus Adorf ist auf dem Weg nach Asch. Schwager Georg feiert dort seinen 30. Geburtstag. Walter Schlosser tritt in Adorf an den Bahnhofsschalter: "Zweieinhalb Rückfahrkarten nach Asch Hbf!" Der Beamte angelt das Gewünschte aus dem Schränkchen.

Mockel auf freier Strecke
Die Roßbacher Bockel (Mockel), die zigmal beim Hasenlager den Berg und in der Moosbruck von Roßbach vom Neuenteich bis Elfhausen hinaufkeuchte "Helfts ma ra weng" und dann oben am Finkenberg wieder fauchte "Brache nimma, brache nimma"
Aufnahme: Sammlung Thomas Schindel

"Macht fünf Mark fünfzig, bitte!" Geld und Fahrkarten wechseln im Schiebefach unter der Schalterscheibe den Besitzer. Die Fahrgäste müssen nach der Fahrkartenkontrolle am Gebäudeausgang die Fußgängerunterführung benutzen, denn die Züge nach Roßbach und Asch fahren vom Stumpfgleis 5 am letzten Bahnsteig ab, wie die große Aufschrift am Tunnelende verkündet. Zuerst müssen sie den P 2106 passieren, der mit der 86041 und sächsischen Abteilwagen auf seine Ausfahrt um 12.41 Uhr nach Bad Brambach wartet.

Obwohl noch genügend Zeit bis zur Abfahrt um 12.34 Uhr ist, steht der Zug nach Asch schon bereit. Auf dem Bahnsteig ist es angenehmer als in den von der Sonne aufgeheizten Wagen, obwohl fast alle Fenster offenstehen. Familie Schlosser schlendert am Zug entlang, Mutter Gertrud hält nach Bekannten Ausschau. Das männliche Geschlecht interessiert sich mehr für die Fahrzeuge, obwohl sie öfters mit dem "Roßbacher Mockel" fahren. Aber er sieht halt doch ganz anders aus als die Züge, die sonst durch das Vogtland schnaufen. Sogar der Rauch riecht anders, der leicht gelblich aus dem Kobelschornstein der 98 1326 kräuselt. Besonders aber das Verbindungsrohr zwischen beiden Dampfdomen kennzeichnet die österreichische Herkunft.

Um diese Mittagsstunde ist allerhand los auf dem Adorfer Bahnhof. Drüben am Bahnsteig 3 steht der P 2081, der mit der 38303 aus Eger angekommen ist und um 12.27 Uhr nach Plauen weiterfährt. Ein Gleis weiter auf Bahnsteig 2 beginnen und enden die Erlbacher Züge, gewöhnlich mit einer sächsischen 94er bespannt. Soeben um 12.09 Uhr setzt sich dort der P 3961 in Bewegung, und um 12.24 Uhr besteht mit dem P 3960 Anschluß von Erlbach zum "Roßbacher Mockel". Dazwischen kreischen am Hausbahnsteig 1 die Bremsen des Chemnitzer Personenzuges, der um 12.14 Uhr mit seinem "Rollwagen" über die CA ankommt.

Während der Sohn am liebsten gleich hinter der Lok Platz nehmen würde, schlägt der Vater den letzten Wagen vor. "Da haben wir in den Kurven bessere Sicht auf den Zug." Die Abteile haben sich mittlerweilen recht gut gefüllt, denn viele nutzen das schöne Wetter zum Sonntagsausflug. Familien, Wehrmachtssoldaten und Arbeitsdienstler bilden ein buntes, fröhliches Völkchen. In diesem Moment fährt auf Gleis 4 der E42 aus Plauen ein. Für Adorf ist nur eine Minute Aufenthalt vorgesehen, dann hastet die P8 um 12.33 Uhr weiter, Eger entgegen.

"Einsteigen und Türen schließen!" ruft der Aufsichtsbeamte und pfeift zur Abfahrt. Die letzten Außentüren fallen ins Schloß, dann geht ein leichter Ruck durch die Wagen. Sohn Udo beugt sich weit aus dem Fenster, obwohl ein Schild zweisprachig davor warnt.

Die Wagenschlange klappert über Weichen, der Bahnhof Adorf bleibt zurück. Von der Lokomotive hört man fast keine Geräusche, denn die Fahrt geht mit der Streckenhöchstgeschwindigkeit von 50 km/h in leichtem Gefälle Elster abwärts, parallel zur Hauptstrecke nach Plauen. Im Bw am Kaltenbach stehen heute zum Sonntag mehr Lokomotiven als sonst. Die Linkssitzenden haben dagegen einen schönen Blick auf die Adorfer Siedlung oben auf dem Berg. In einem Linksbogen wechselt die Fahrtrichtung von Nordwest nach Südwest. Dabei wird auf einer Blechträgerbrücke die Elster überquert, dann verlangsamt der Zug seine Fahrt auf dem anschließenden Auendamm. Die Reichsstraße Oelsnitz - Adorf mit den herrlichen alten Chausseebäumen darf nur mit höchstens 10 km/h überquert werden. Lautstark macht die Lokomotivpfeife auf das Vorfahrtsrecht der Eisenbahn aufmerksam.

Nur zwei Radfahrer aus Richtung Adorf steigen von ihren Drahteseln und warten respektvoll vor dem Andreaskreuz. Ein paar Fahrgäste stehen auf dem kurzen Bahnsteig, obwohl Leubetha fast 2 km entfernt liegt. Seit die Strecke zur RBD Regensburg gehört, ist sogar ein hölzernes Wartehäuschen entstanden. Zuvor mussten die Chausseebäume und eine Hecke am Haltepunkt als Wetterschutz dienen. Den Abfahrauftrag gibt der Zugführer vom Packwagen aus am Schluss des Zuges, während der Schaffner im letzten Personenwagen mit der Fahrkartenkontrolle beginnt.

Mockel in Freiberg
98 1325 (ex ČSD 320.001), ohne Kobelschornstein, steht abfahrbereit nach Adorf auf dem Bf Freiberg(Vogtl). 1940
Sammlung Wilfried Rettig

Rechts säumen Telegrafenmasten die Strecke. Die auf- und abschwingenden Drähte begleiten den Zug, während in ihnen die betrieblichen Nachrichten als Stromimpulse dem P 3012 vorauseilen. Nun folgt die Trasse dem erlenumsäumten Tetterweinbach mit einer durchschnittlichen Steigung von 12‰. Tatsächlich kann Udo von seinem Fensterplatz aus prima die Lokomotive beobachten. Ab und zu quillt brauner Qualm aus dem Kobelschornstein, wenn der Heizer feuern muss. Nur kurz ist der Felseinschnitt in einer Linkskurve, durch den der Zug rumpelt, dann fällt der Blick rechts auf die Hangwiesen, die sich bis an die Rebersreuth - Freiberger Straße hinziehen. Auf der linken Wagenseite sitzen weniger Fahrgäste, denn außer Wald gibt es nicht viel Interessantes zu sehen. Da steigt über der Lok eine weiße Dampfsäule auf, und im nächsten Moment ist auch der Pfiff zu vernehmen. Damit sollen Fahrzeuge und Fußgänger auf der Adorf - Freiberger Straße gewarnt werden. Diesmal ist es jedoch nur eine Familie mit Kinderwagen, die vor dem Andreaskreuz stehen bleibt.

Mockel zwishen Freiberg und Arnsgrün
Der "Roßbacher Mockel" mit 98 1326 (ex ČSD 320.002) ist vor kurzem in Freiberg(Vogtl.) abgefahren und schnauft nun röchelnd durch die Wiesen des Tetterweintals nach Arnsgrün (1940)
Sammlung Wilfried Rettig

12.47 Uhr wirft der Freiberger Aufsichtsbeamte einen prüfenden Blick auf seine Taschenuhr, bläst dann in seine Trillerpfeife und hebt die Kelle. Die Auspuffschläge der Lok und das Klappern der Radsätze werden vom Bahnhofsgebäude, dann vom Güterschuppen zurückgeworfen. Doch auch der Steilhang links scheint die Fahrgeräusche zu verstärken. Ein Stückgutwagen am Güterschuppen und ein offener Wagen beim Kohlenhändler Roßbach werden erst morgen mit dem Nahgüterzug abgeholt.

Vater Schlosser zeigt dem Sohn die „Schwarze Mühle“ gleich hinter dem Bahnhof. Ihr folgen Bach aufwärts noch zwei weitere Mühlen, die ebenfalls die Wasserkraft nutzen. Doch nicht alle Besitzer können sich vom Getreide mahlen ernähren, und so wird in der „Mückenmühle“ nebenbei Perlmutt zu Schmuck verarbeitet. Während die letzten Freiberger Gehöfte hinter den Erlen am Bach verschwinden, rückt links wieder der Wald an die Strecke heran. Auf dem parallelen Wanderweg leicht oberhalb der Bahn sind um diese Zeit schon zahlreiche Spaziergänger unterwegs und winken dem Zug fröhlich zu. Nun beginnt allerdings eine spürbare Steigung, und bald liegt die Strecke 10 m über der Talsohle. Die 24‰ fordern dem Heizer einiges ab, so dass er häufig nach der Durst löschenden Emailleflasche greifen muss, die außen am Führerhaus baumelt. Die fauchenden Auspuffgeräusche der Lok, die sich im Wald brechen, sind bis zum letzten Wagen zu hören.

Wieder passiert der Zug einen felsigen Einschnitt und hat bereits einen Höhenunterschied von 40 m gegenüber dem Bachlauf erreicht. Von dort leuchtet der Wasserspiegel des Pelzmühlenteiches herauf. Pfeifend wird ein Forstweg gekreuzt, während der „Mockel“ in gleich bleibender Steigung den linken Talhang hinaufkeucht. Rechts eröffnen sich stellenweise herrliche Ausblicke auf die Wiesen unten im Talgrund. Wieder rumpelt der Zug durch einen Einschnitt und gleich darauf über einen 30 m hohen Damm, der ein Seitental überbrückt.

Bald tauchen links in Fensterhöhe der Prellbock und die Ladegleise des Bahnhofs Arnsgrün auf. Gekonnt bremst der Lokführer auf dem horizontalen Abschnitt, der nicht viel länger als der Zug ist. Sonst steigen hier viele Beeren- und Pilzsammler aus und ein, doch die derzeit herrschende Trockenheit verspricht keine Aussicht auf Erfolg. Dagegen steuern mehrere gut gekleidete Fahrgäste nach dem Aussteigen offenbar die Grenzschänke Gettengrün an.

Pünktlich um 12.57 Uhr setzt sich der Zug wieder in Bewegung, rattert über die Blechträgerbrücke der Arnsgrün - Gettengrüner Verbindungsstraße und schnauft über 25‰ Steigung durch den Wald. Wieder wechselt ein Einschnitt mit einem 20 m hohen Damm, doch hauptsächlich verläuft die Strecke am linken Hang des Tetterweintales. Beinahe könnte es einem Angst werden bei dem Gedanken, dass der Zug entgleist und rechts den steilen, rund 50 m tiefen Abhang hinabstürzt. Den unten liegenden Forstweg nehmen die Fahrgäste kaum wahr, sondern hören nur das Dröhnen der kurzen Blechträgerbrücke bei dessen Überquerung. Der Blick dagegen schweift rechts hinüber zur Gettengrüner Höhe mit den verstreut liegenden Gehöften. Als der Zug wieder einen Damm passiert, erklärt Vater Schlosser, dass bis vor einem Dreiviertel Jahr hier die Grenze zwischen Deutschland und der ČSR verlief.

Bf Roßbach Hist. Postkarte
Postkarte vom neu erbauten Bf Roßbach mit Hotel Küss, 1906
Sammlung Peter Schindel

Noch zwei Kurven, dann klappert der „Mockel“ über die Einfahrweiche des Roßbacher Bahnhofs. Aus dem Fenster gebeugt, beobachtet Udo Schlosser, wie der hiesige Weichenwärter, nachdem er dem Lokführer und dem Zugführer salutiert hatte, die Weiche hinter dem einfahrenden Zug umlegt, denn Roßbach ist Kreuzungsbahnhof. Tatsächlich wartet auf Gleis 2 bereits seit zehn Minuten der P 3013 mit der Lok 98 1325, die als auffallendes Merkmal einen hohen geraden Schornstein besitzt. Kaum, dass der P 3012 zum Halten gekommen ist, setzt sich der Gegenzug nach Adorf in Bewegung.

Nur Eingeweihte wissen, daß unter der weißen Ölfarbe am Empfangsgebäude die tschechische Bezeichnung Hranice v Čechách steht. Am gelb gestrichenen Empfangsgebäude prangt ein großes Transparent mit Hakenkreuzemblemen, und Udo buchstabiert: „Wir danken unserem Führer!“.

Auf dem Bahnhof findet ein reger Fahrgastwechsel statt. Punkt 13.10 Uhr fallen die letzten Wagentüren ins Schloss, und ein paar Augenblicke später ruckt der „Mockel“ zur Weiterfahrt an. Wieder steigt die Strecke an und überquert auf zwei Brücken die Straßen von Roßbach nach Thonbrunn und Friedersreuth. Von hier aus hat man einen schönen Blick über die Stadt, deren letzte Häuser links bald zurückbleiben. Nach einer kurzen Fahrt über ein Plateau führt eine lang gestreckte Rechtskurve um eine Wiese. Erstmals seit Leubetha schleifen die Bremsklötze im leichten Gefälle, doch als der Zug wieder in den Wald eintaucht, schließt sich eine 12‰- Steigung an. Ein lauter Pfiff der Lokomotive kündet den Straßenübergang in Thonbrunn an, der mit 10 km/h überquert wird. Kurz darauf hält der Zug in der Kurve am Rand des Regnitzweihers. „Thonbrunn, Thonbrunn!“, ruft der Zugführer laut aus dem Packwagen und grüßt den Beamten vor dem Stationsgebäude, welches dem Freiberger gleicht.

Nach der Abfahrt um 13.19 Uhr passiert der Zug eine Wiesensenke, die nach links einen schönen Ausblick auf die einzelnen Gehöfte von Thonbrunn ermöglicht. Dann umfängt der Hochwald den P 3012, unterbrochen von sumpfigen Moorwiesen, dem Quellgebiet der Regnitz. Die dumpfen Auspuffschläge und der Qualm von der Lokomotive verraten die starke Steigung von 23‰. Waldwege und Bachläufe kreuzen unsere Strecke, die sich in regelmäßigen Rechts- und Linksbögen bis auf die Hochebene schlängelt.

Jetzt würde sich Udo am liebsten auf die linke Wagenseite setzen, wenn dort nicht schon fast alle Plätze besetzt wären. Von hier aus kann man bis hinüber zum Elstergebirge blicken, und hinter der Haltestelle Neuberg eröffnet sich das herrliche Panorama auf Asch und zum Hainberg. Rechts ziehen sich zunächst nur Wiesen bis zum Waldrand hinauf, während die Neuberger Gehöfte linksseitig der Bahn liegen. Am meisten freut sich nun der Heizer über das Ende der Bergfahrt, und die rechts sitzenden Fahrgäste genießen jetzt den Ausblick auf den bayrischen Kornberg bei Selb. Bei guter Fernsicht sind auch Ochsenkopf und Schneeberg zu sehen, aber die Schönwetterperiode hat einen Dunstschleier über die Landschaft gehängt.

Bald quietschen die Bremsklötze, und der P 3012 hält an der Haltestelle Schildern. Die wenigen ausgestiegenen Fahrgäste streben der Straße Asch / Schönbach - Mähring zu, die kurz danach überquert wird. Im 12‰ - Gefälle geht es nun hinunter nach Asch Ladestelle, die einen Anschluss zur Ascher Aktienbrauerei besitzt. Allmählich schwenkt von rechts die Hofer Chaussee heran, die etliche Jahre lang dem Bahnhof ihren Namen gab. Dann entfernt sie sich jedoch nochmals von der Strecke, während von diesem Rechtsbogen aus wieder der herrliche Blick auf den Kornberg möglich ist.

Brav hat der Lokführer vor der lindenumsäumten Hofer Chaussee seine 98 1326 zum Halten gebracht. Nach dem Abfahrauftrag durch die örtliche Aufsicht warnt er mit einem Pfiff die Straßenbenutzer. Eine Wanderer-Limousine mit dem Kennzeichen II H aus dem Regierungsbezirk Oberfranken rollt vor dem Andreaskreuz aus. Unmittelbar links vis-a-vis grüßt der Bismarckturm vom Hainberg herüber, den sogar Familie Schlosser auf der rechten Wagenseite gut erkennen kann. Die Strecke schlängelt sich nun durch leichten Baumbestand und Wiesen mit einem kleinen Teich, dessen Wasser wie ein Kristallspiegel heraufschimmert.

In ČSD-Zeiten soll es hier für die Abendzüge einen inoffiziellen Haltepunkt „Paschersteig“ gegeben haben, denn zur bayrischen Grenze sind es nur 800 m. Links ist schon der wuchtige Bau des Ascher Gymnasiums zu sehen, und rechts beginnen die Depotanlagen aus der Lokalbahnzeit. Sie werden nach wie vor genutzt, und im Heizhaus stehen sicher ein oder zwei weitere Lokomotiven der Gattung L 34.10. Der im Außengleis abgestellte Turmtriebwagen sieht aus, als wäre er schon längere Zeit nicht zum Einsatz gekommen. Das Loklaufgleis begleitet uns rechts bis zum Bahnhof Asch Stadt, nachdem mit grellen Pfiffen der Bahnübergang der Selber Straße überquert wurde.

Zwei Minuten hat der Zug hier Aufenthalt, fast zu kurz für die Menschenmassen, die sich nun durch die Fahrkartenkontrolle zwängen. Die meisten Ausflügler werden wohl das Lokal auf dem Hainberg besuchen, obwohl noch vor Jahresfrist das Bier aufgrund des Umtauschkurses zur tschechischen Krone erheblich billiger war. Familie Schlosser ist fast allein im Wagen, als um 13.49 Uhr die Trillerpfeife draußen zum Einsteigen mahnt. Für die letzten zwei Kilometer braucht der Lokführer nur noch einmal zu beschleunigen und kann dann den Regler schließen.

Quietschend durchfährt der Zug eine enge Rechtskurve, vorbei an schmucken Villen der Ascher Textilfabrikanten. Der Lokführer konzentriert sich nun im anschließenden 21‰ - Gefälle voll auf seine Arbeit mit der Saugluftbremse, während Schlossers am Hang des Kegelberges das Panorama auf die Gegend um Selb mit dem Kornberg genießen. Die von rechts heran führende Strecke aus Selb-Plößberg und die umfangreichen Güterschuppen aus der bayrischen und österreichischen Ära künden das Ende der Bahnfahrt an. Mit lautem Kreischen und einem Ruck hält der Zug. Mutter Schlosser angelt ihren Blumenstrauß aus dem Gepäcknetz und freut sich auf das Kaffeetrinken. Dann streben sie dem Ausgang zu, vorbei am Schrankenwärter samt seiner Bude

Nur wenige Umsteiger wollen 14.24 Uhr in Richtung Selb-Plößberg weiterfahren. In Richtung Haslau geht erst eine Stunde später der nächste Zug ab, doch lässt sich bei Ascher Aktienbier die Zeit in der Bahnhofsgaststätte des imposanten Hauptbahnhofs leicht überbrücken. Als Familie Schlosser das Haus der Verwandtschaft erreicht, hören sie eine Kupplungskette klirren. Die Lok hat zum Umsetzen abgekuppelt. „Na dann, bis heute abend um 20.47 Uhr zur Rückfahrt!“